Feedern in der leichten Strömung im Winter vom 23.02.2014.
Bericht Nr. 1
Nach dem ersten erfolgreichem Angeln im Januar 2014 wollte ich heute mit Marco einen Abstecher nach De Oude IJssel bei Laag - Keppel machen.
Heute wollte ich Marco vor allem das Angeln mit der Feeder bei langsamer Strömung näher bringen und hoffte darauf das die Fische mitspielen, damit wir mit ein paar Fischen auch Erfolg haben.
So ging es um 7 Uhr mit dem Auto Richtung Doetichem und schnell hatten wir unser Ziel erreicht.
Dort angekommen war ich doch ein wenig überrascht über die Anzahl Angler die sich hier ihr Stelldichein gegeben haben und fast 20 Frühaufsteher mit Ausnahme von 2 Stippern wollten hier mit der Feederrute ihr Glück versuchen.
So mussten Marco und ich schon ein gutes Stück laufen um einen freien Platz zu finden, weil oberhalb einiger Niederländer die ja auch zu gegen waren, hatten sich auch ein paar Bekannte aus Deutschland eingefunden die uns dann in die Lücke ließen.
So konnten wir endlich unsere Plätze einnehmen und den Angelplatz aufbauen. Unser Feederfutter bestand heute aus 4 verschiedenen Futtermehlen, die ich von der Firma Zammataro dankend zum Feedern bereit gestellt bekommen habe.
Schon am Vorabend nässte ich das Feederfutter vor, zum einen um es etwas passiver für die Brassen anbieten zu können, aber auch weil ich das Verhältnis von Wasser zu dem verschiedenen Feederfutter nicht genau kenne.
So lerne ich auch darüber etwas mehr, denn beim Feedern hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Die Angelarten sind andere und auch die Köder und selbst dass Feederfutter das heute schon Anteile von Fischmehl hat ist nicht mehr das Gleiche wie früher.
Nach meinen eigenen Überlegungen sind es jetzt 6 Jahre her, also seit dem Jahr 2007, als ich noch an vielen KOC Wettkämpfen mit der Feeder in den Niederlanden teilgenommen habe.
Das heißt zum einen das meine Erfahrungen mir zu Gute kommen, aber auch das ich fast von vorne wieder anfangen muss, was die Distanz und Genauigkeit beim Feedern angeht, aber auch Bisserkennung u.v.m brauchen ihre Zeit.
Darum kann ich jeden nur Empfehlen sich mit eins zu befassen. Eine Angelart am Wasser reicht. Ob Feeder, Stippe, Match oder Bolo kann einen wunderschönen Angeltag ausmachen ohne sich zu verzetteln.
Nach einer Stunde war es soweit. Um 9 Uhr fingen wir mit den anderen die Links von uns saßen mit dem anfüttern an. Ich entschied mich auf die 30m Bahn und Marco warf etwas höher so ungefähr auf 40m.
Links von Marco saßen also noch 7 Leute und rechts von uns waren etwa 10 Angler die alle Lust auf Fisch hatten. Man durfte gespannt sein wie die Fische auf der Strecke reagieren werden.
Meine Strategie stand von Anfang an fest. Beim ersten Wurf wurden gleich 3 Maden angeködert und 15 Minuten gewartet, um den Standfisch vielleicht an den Haken zu bekommen.
Meine 70cm Vorfach mit einen 16er Haken Gammakatzu 1310N an 0,10mm sehr dünnen Vorfach sollten keinen Fisch vergrämen und mein Futterkorb hatte 30g Gewicht.
Im Laufe des Angelns musste ich aber den Futterkorb auf 40g Gewicht erhöhen, da die Strömung in der Mitte stärker wurde und der andere Futterkorb mir zuviel abtrieben wurde.
Kein leichtes Unterfangen, aber zumindest hatte ich schon direkt nach dem zweiten Einwurf einen schönen Biss. Ehrlich gesagt war ich zu überrascht, so das mein Anhieb viel zu spät kam und der Fisch das Weite suchte.
Bei Marco tat sich gar nichts und so war hier erst mal Geduld gefragt. Ich habe einen Temperaturmesser für das Wasser, aber sehr warm ist es sicher noch nicht und so ist es auch kein Wunder, das Ende Februar noch nicht so viele Fische an den Haken gehen.
So blieb es erstmal die ersten beiden Stunden ohne jeden weiteren Biss und man hörte wohl, das Freund Uli der auf den Kopfplatz saß schon ein paar Brassen an den Haken hatte.
So hatte Marco seine Thermoskanne mit Kaffee unter den Arm genommen und sich Richtung Kopfplatz gemacht um Uli ein wenig über die Schulter zu schauen der ja Erfolg hatte.
Ich probierte hingegen den Flüssiglockstoff von Michael Zammataro aus und spritzte ein paar Tropfen auf den Futterkorb. Jetzt hatte ich schon fast 3 Stunden geangelt und konnte außer ein paar kleine Zupfer keinen nennenswerten Biss verzeichnen.
Keine 2 Minuten später kam der Biss und diesmal hatte ich besser aufgepasst und an der Feederrute zappelte es.
Eine kleine Brasse um die 400g hatte einen Caster und 2 Maden genommen. Endlich von der Null weg und so freute ich mich über diesen Fisch. Ob da noch mehr geht?
Kurz darauf kam Marco wieder und auch er nahm seine Feeder wieder in die Hand. Auf den Kopfplatz hatte Uli 4 Brassen gefangen und 2 Fische verloren. Die anderen Mitstreiter hatten größtenteils eine Brasse gefangen.
Also waren doch Fische auf Angelstrecke und einige Angler konnten eine Brasse fangen. Das machte doch Mut um es weiter zu probieren.
So setzte Marco jetzt einen neuen Korb mit geschnittenen Würmern und ein paar kleineren an den Haken. Marco hatte kurz danach einen Biss, konnte diesen aber nicht parieren.
Wieder wurde neu angeködert und eingeworfen und keine 5 Minuten später kam der ersehnte Biss. Ein guter Fisch hatte den Köder genommen und ich rief Marco ein paar wichtige Tipps zu.
Ein Kante an der 13m Bahn die fast 40cm Unterschied ausmacht ist nicht nur eine Gefahr für unerfahrene Feederangler, da dort reichliche Fische verloren gehen.
Wer rechnet dann auch gleich mit einer Flucht eines geharkten Brassens? Niemand. So stand Marco auf und reckte seine Arme mit der Feederrute gegen den Himmel und drillte den Fisch heran.
In der Zwischenzeit hatte ich meine Kamera geschnappt und bin zu Marco gegangen um alles in Bild fest zu halten. Schließlich war es sein erster guter Fisch mit der Feeder.
Kurze Zeit später war die Brasse sicher im Kescher gelandet. Darüber freuten wir uns dann beide, weil jeder von uns heute einen Fisch hatte. Die letzte halbe Stunde brachte leider keinen Fisch mehr ein.
Nach dem zusammenpacken sahen wir noch unsere niederländischen Freunde die reichlich Spaß beim Angeln hatten und ein paar davon konnten auch 2 bis 3 Brassen fangen. Aber auch ein paar Rotaugen und ein Aland waren dabei.
Die Zeichen stehen auf Frühling und die Fische werden immer Aktiver. Fast jeder Angler hatte auf eine Strecke von gut 1 Km im Durchschnitt mehr als einen Fisch. Die Stipper sind als wir eingepackt hatten leer ausgegangen.
Fazit:
Marco und ich machen Fortschritte. So nach und nach kommen bei mir auch so manche Dinge beim Feedern an die ich mich wieder erinnere zum Vorschein. Vergessen aber nicht verloren gegangen.
Marco muss etwas mehr Geduld aufbringen. Bei den meisten nicht guten Feederanglern sehe ich oft das sie aufstehen und ihren Platz verlassen. Auch bei Stippern ist das oft der Fall.
Mein Tipp: Besser von Anfang an die Augen und Ohren offen halten und auch schauen was der Nachbar macht. Gerade dann wenn man seinen Angelplatz verlässt entgehen einen oft die Bisse, die man später vielleicht nicht mehr hat.