Die Wundertüte - Angeln am Kanaal door Voorne 29.05.2014
Der Kanaal door Voorne ist für mich eine "Wundertüte". Mal meint man das Wasser Explodiert weil Brasse auf Brasse am Haken ist oder etliche Leinschwimmer den Angler schier verzweifeln lassen oder eben weil keine Brasse Lust hat und sich lieber den Laichgeschäft widmet.
Nach dem Theo und ich um 5 Uhr mit dem Auto los gefahren sind hatten wir gegen 07:30 Uhr unser Ziel in Hellevoetsluis erreicht. Als erstes vielen uns gleich die Engländer auf die hier Angeln.
Kurz vor unserer Anreise hatte ich mich bei einen Freund noch informiert wo man am besten Fangen kann, weil es hier viele Angelstege gibt die alle Nummern haben. So ist es einfach diese aufzusuchen und wenn kein Angeln statt findet diese auch zu benutzen.
Theo hatte sich da schon sehr darauf gefreut, da der Kanaal door Voorne auch in Deutschland sehr bekannt ist.
Hier ziehen die Brassen Massenweise vom IJsselmeer in den Kanal um hier abzulaichen. Dieses tun sie um der Kinderstube besseres Süßwasser (früher war das IJsselmeer Salzhaltig, bevor es vom Meer abgetrennt wurde und zu Brackwasser bzw. Süßwasser wurde) und auch mehr Schutz zu bieten.
Nachdem wir unseren Angelplatz eingenommen hatten dauerte es bis gut 9 Uhr bis wir mit der Startfütterung beginnen konnten. Jetzt waren wir beide Heiß wie Frittenfett.
Nach dem Anfüttern des Angelplatzes auf 11,50m brauchte es noch seine Zeit. So können wenige Minuten aber auch schon mal 1 bis 2 Stunden vergehen bis die Brassen auf den Futterplatz kommen.
So blieb ich die erste Stunde gelassen und auch das Wetter spielte zu Anfangs gar nicht so mit. Wir hatten feinen Nieselregen und es hatte in den letzten Tagen Niederschlagsmengen weit über 40mm gegeben und dazu kam noch ein Nord- Ostwind. Schlechter kann fast nicht mehr, aber die Wetterlage sollte sich ab heute deutlich bessern.
Da wir auch noch ein paar alte Mückenlarven für das Futter hatten sowie reichlich Hakenköder, die beim letzten Angeln übrig geblieben sind, sollten die Jokers eben für eine bessere Ausbeute sorgen.
Die 2. Stunde brachte jetzt schon mal ein paar Kaulbarsche und ein paar Rotaugen. So hatten wir wenigstens schon mal einen Anfang.
Trotzdem entpuppte sich das Angeln heute nicht als Selbstläufer. Da ich hier schon einige Wettkampferfahrung habe weiß ich das wenn hier nach 2 Stunden noch keine Brassen gefangen wurden dies sehr schwer werden kann.
An der Zeit sollte es aber heute nicht liegen. Wir können hier noch bis 20 Uhr sitzen wenn es sein muss oder die Brassen uns so gut bei Laune halten.
So verging die Zeit wie nichts und nach über 3 Stunden Angeln hatten wir zusammen gerade mal 10 Fische im Netz. Die Barsche hatten wir zurück gesetzt und nur die Kaulis behalten.
Bis auf die Ausnahme von Theo sein Aal und mein schönes Rotauge war nichts besonderes in den Kescher zu bekommen.
Mir war das jetzt aber zu wenig und ich hatte ja gerade ein paar Bilder gemacht und machte mir die Mühe den Engländern einen Besuch abzustatten.
Diese waren von Anfang an sehr freundlich und nach dem wir am frühen Morgen nach deren Nummern fragten wartete ich bis Shep seinen Angelplatz verlassen hatte. Ich gab ihm gleich meine Visitenkarte und erklärte im meinen gebrochenen Englisch was ich Wissen wollte.
Was dann kam hatte mich doch sehr überrascht. Ich bekam einen tiefen Einblick nicht nur über die verwendeten Futtersorten sondern auch die Pellets sowie die Angelmethode wurde mir gezeigt. Klasse und Danke.
Es kamen immer mehr informationen zusammen wie die Fänge hier am Vortag waren und so konnten 3 Angler 40 Brassen, 30 und 20 Brassen also zusammen 90 Brassen fangen!
Aber heute ein Tag später ist es schwierig. Shep hatte bis jetzt nur eine Brasse und bei den anderen sah es auch nicht so gut aus. Tony hatte 3 Brassen und der andere kam sogar auf 5 Brassen. Nur das die Angler schon seit 06:30 Uhr am Angeln sind. Wie viele es dann noch wurden weiß ich nicht!
Danach traf ich noch auf Tony und Freunde mit dem ich mich noch rege austauschte und wiederum einiges an Informationen zusammen bekommen habe.
Tipp: Wichtig ist beim Ausloten des Angelplatzes das ihr ab 9m anfangt und den Angelplatz bis zur 13m Bahn sauber auslotet. Sollten sich auf der 11,50m Bahn Löcher finden lassen braucht ihr gar nicht lange überlegen, da diese von Brassen aufgesucht und da auch das Angelfutter rein gehört. Ansonsten kann man kürzer 9,50m oder auch 13m Angeln. Bei wenigen Anglern macht das nicht so viel aus.
Die Angeltiefe beträgt hier gut 5,50m aber es gibt hier auch flachere Stellen oder noch viel tiefere über 6m, je nach dem wo man Angeln möchte oder darf. Meistens reichen Posen zwischen 1,00g, so leicht wie möglich oder 3g Posen, so schwer wie nötig aus.
Jetzt wurde es auch Endlich mal Zeit meinen Angelplatz und Theo aufzusuchen der hier alleine die Stellung gehalten hat.
Das wird heute eine schwere Geburt um an Brassen zu kommen. Ohne Fischmehl und die richtigen Pellets müssen wir da durch?
Keine Angst, ganz so schlimm ist es noch nicht, aber die Engländer kennen die Art zu Angeln auf Brassen von zu Hause und hier finden sie bessere Bedingungen und weitaus mehr Fische vor.
Mein Futterplatz war gut aufgebaut und so machte ich mir auch keine großen Sorgen das er vielleicht leergefressen ist. Aber es tat sich etwas da unten und ich konnte meine Hanfmehle arbeiten sehen. Das sind Brassen auf meinen Futterplatz! Ganz sicher.
Frisch angeködert hatte ich eine Made mit ein paar Mückenlarven und die 2g Pose sauber eingesetzt. Keine Minute später tauchte sie schräg ab, ein Anhieb und der Fisch hing.
Dumpf pumpte der Fisch in seiner unnaharmlicher Art und das konnte nur eine Brasse sein. Sie sind da und ich hoffe sie bleiben das auch! Theo war jetzt auch konzentriert und versuchte jetzt mit anderen Ködern sein Glück.
Es dauerte und auch ich bekam keinen einzigen Biss mehr in dieser Stunde. Danach hatten die Kaulbarsche wieder die Oberhand genommen oder hin und wieder ein Barsch, die wir heute alle zurückgesetzt haben wegen der Schonzeit.
So verging die Zeit und nicht einige einzige Brasse ging uns an den Haken. Auch unsere Engländer hatten eingepackt und auch wir taten es ihnen gleich.
Unser Fazit:
Das hatten wir uns heute hier anders vorgestellt. Da fragt man sich was haben wir falsch gemacht? Nichts! Jetzt wo ich den Bericht schreibe weiß ich das die unteren Nummern an diesem Tag die besseren waren.
Wir hatten die Engländer nach deren Nummer gefragt, aber leider nicht wie sie fangen und die Jungens aus Krefeld saßen mit der Feeder irgendwo bei Nummer 70 vielleicht ? und hatten am Anfang gleich Glück und fingen Fische.
Dann geht man eben nicht davon aus, das es auf der Strecke so unterschiedlich sein kann. War es dann leider auf Facebook zu lesen, ab Nummer 80 wird es schlecht! Schade. Unsere Plätze sind auch Hotpotz, aber heute leider nicht. Das Lachen ist mir trotzdem nicht vergangen.
Morgen ist auch noch ein Tag und dann geht es zur Vlaardingse Vaart und anschließend noch zur Rotte nach Rotterdam.
Hier noch die Email von Shep die gerade eingetroffen ist!
Hi Roger,
How are you mate. Just looked at your website and was very impressed. The Voorne fished very well the day after I spoke with you. Top on the day was 51 fish all on pellet.
Regards
Shep